Wenn die Auslastung fehlt – weshalb gerade Krisen der richtige Zeitpunkt für Digitalisierung sind

Weshalb gerade Krisen der richtige Zeitpunkt für Digitalisierung sind

Ein mittelständisches Fertigungsunternehmen hatte frühzeitig erkannt: Wenn ein neuer, hochvarianter Artikel für einen Tier-1-Kunden aus der Automobilindustrie kommt, wird es auf jedes Detail in der Produktion ankommen – vor allem auf das Werkzeugmanagement. Werkzeuge müssen verfügbar, auffindbar und optimal eingesetzt und gewartet sein, damit bei den üblichen kleinen Margen kein ungeplanter Zwischenfall entsteht. Deshalb investierte man vorausschauend in eine Cosmino Softwarelösung zur Werkzeugdatenerfassung.

Doch dann kam die Wirtschaftskrise. Der Produktanlauf wurde von Seiten des OEM mehrfach verschoben. Es bestand das Risiko, dass sich getätigte Investitionen nicht amortisieren. Die erwartete Variantenvielfalt blieb zunächst aus, auch die Abrufe des Kunden waren unter dem, was angekündigt war.

Plötzlich fehlte nicht nur die Auslastung in der Fertigung und somit die Notwendigkeit für das neue Werkzeugmanagementsystem. Um aktuelle Kosten zu sparen, konnte der Rollout nicht mehr stattfinden. Stattdessen blieb es bei der manuellen Organisation von Werkzeugkomponenten, Werkzeugmontagen und Werkzeugstandzeiten – obwohl das digitale Softwaretool einsatzbereit war.

Digitalisierung ist kein Luxus – sie ist Überlebensstrategie

Ein Einzelfall? Keineswegs.

Das Problem liegt oft im Timing: Unternehmen digitalisieren, wenn sie „Zeit und Geld dafür haben“ – oder wenn der Schmerz schon groß genug ist. Doch gerade in ruhigeren Zeiten wäre Raum da, um Prozesse zu analysieren, Daten zu sammeln, Pilotphasen zu fahren und Mitarbeiter einzubinden.

Denn wenn der Markt wieder anzieht, ist es zu spät für Grundlagenarbeit. Dann sollten die digitalen Werkzeuge bereits bereitstehen – und jeder sollte sich sicher damit auskennen.

Effizienzsteigerung und Flexibilität wurden am Ende trotzdem nötig

Mittlerweile wird der hochvariante Artikel täglich für einige Hundert Fahrzeuge produziert und die Stückzahlen sowie die Varianz nehmen weiter zu. Ein flexibles Werkzeugmanagement wurde unverzichtbar, um effizient zu fertigen. Somit wurde es nochmal richtig stressig, um das pausierte Softwareprojekt doch noch abzuschließen und auszurollen.

Am Ende war sich zumindest die Fachabteilung des Kunden sicher, von den implementierten Funktionen hätte man auch schon davor profitieren können.

Denn zum einen erreichte man mehr Transparenz, nicht nur in Bezug auf das einzelne Werkzeug, sondern auf jede verbaute Werkzeugkomponente.

Zum anderen werden Mitarbeiter im Prozess angeleitet, etwa durch eine geführte Werkzeugmontage anhand von Werkzeug-Stücklisten.

Nicht vergessen werden darf der gesparte Zeitaufwand, seit Werkzeugstammdaten, Komponenten, Stücklisten und Auswertungen nicht mehr durch verschiedene Tools und Listen gepflegt werden, sondern alles im Cosmino MES organisiert wird.

Fazit: Investieren, bevor der Engpass spürbar wird

Digitalisierung ist kein kurzfristiger Effizienzbooster. Sie ist die Voraussetzung dafür, dass Unternehmen unter Druck nicht kollabieren. Dass sie schnell reagieren, flexibel planen und langfristig profitabel produzieren können. Nicht erst, wenn die Auftragsbücher wieder voll sind, wird jede bis dahin erreichte Effizienzsteigerung zum Mehrwert. Gerade in der Krise können die Einsparung von Zeit und Geld oder die Verbesserung der Qualität entscheidend für das Überleben sein.

Darum: Der beste Zeitpunkt zu digitalisieren? Schon vorbei.
Der zweitbeste? Jetzt.

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